Zwei Einzel- und ein Team-Titel bei der WM in South/Dakota !
"Den Indianern mal zeigen, wie man bogenschießt ?!"
Nun, ganz so arrogant war die Einstellung der BST-Schützen angesichts der im Stammland der großen Indianer-Völker auszutragenden WM dann doch nicht.
Beherrschender war viel mehr der Respekt vor dem weiten Land und den zu erwartenden Anforderungen, denen sich das Vorstands-Trio des BST-Heppenheim eV stellen wollte.
Entsprechend hart und intensiv war dann auch das monatelange Training im Vorfeld, mit dem sich Sabrina Harpain, Mareike Schmitt und Helmut Kindinger auf die zu erwrtenden Prüfungen vorbereiteten.
Zudem mussten das Material überprüft und auf den optimalen Stand gebracht werden, dutzende von handgemachten Pfeilen angefertigt, die Reiseroute geplant, Flüge und Unterkünfte gemietet und das Sportgerät "flugzeugtauglich" verstaut werden.
Und dann ging es plötzlich ganz schnell:
Gemeinsam mit 2 Freunden aus der Nähe von Göppingen ging es zum Flughafen und direkt nach Denver/Colorado. Dort wurde der im Vorfeld angemietete 12 Meter lange Camper übernommen und mit dem ging es dann noch mal knapp 1000 km quer durch Colorado und Nebraska zum Austragungsort nach Yankton in South Dakota.
Was dann folgte war eine Woche voll anstrengender Turnierwettkämpfe, neuer und alter Freunde und großartiger Erfolge.
Von Anfang an schossen unsere drei BST-Starter, die zudem als "Team Deutschland 1" gemeldet waren, in den jeweiligen Spitzengruppen.
Und dort ging es eng zu.
JEDER Schuss musste sitzen !
In der gesamten Wettkampfzeit war bei jedem Schuss volle Konzentration gefordert.
Das machte diese WM für Helmut zum mental anstrengensten Wettkampf seiner Laufbahn.
Am Ende der Turnierwoche fühlte er sich nach eigenen Angaben mental ausgebrannt !
Und dennoch fehlten gerade ihm am Ende lächerliche 10 Punkte, so das er sich in der Klasse der historischen Bogen nach 4 Wettkampftagen mit jeweils 28 anspruchsvoll gestellten Zielen mit dem 4. Platz der Herren zufrieden geben musste und konnnte.
Besser lief es bei den Damen !
Sabrina und Mareike lieferten sich ein von Anfang an ungefährdetes Duell um den Titel, bei dem sie sich gegenseitig zu unglaublichen Leistungen anstachelten.
Letztlich hatte dann Mareike dknapp die Nase vorn und holte sich verdient den ersten
WM-Titel ihres Lebens.
Knapp hinter ihr folgte die bisherige Weltmeisterin Sabrina Harpain, die damit Vize-Weltmeisterin wurde.
Die beiden Damenschossen dabei Ergebniss, die alle Herren der gleichen Bogenklasse vor Neid erblassen liesen !
Zudem errangen Harpain, Schmitt und Kindinger in der Summe ihrer Ergebnisse als "Team Deutschland 1) ungefährdet den Titel der Team-Weltmeister 2019, was den Erfolg unserer WM-Starter weiter abrundete.
Nun macht man eine derartig weite Reise ja nicht nur um eine Woche mit demBogen zu schießen, sondern hängt nach möglichkeit noch den Jahresurlaub dran.
Flugs ging es daher am Tag nach der Siegerehrung wieder auf die Piste,um die Schönheit und die Wunder der Landschaft und der Natur in den USA zu erkunden.
Durch die Bad Lands führte der Weg daher weitere 700 km zu Mount Rushmore und dem Crazy Horse Memorial.
Von dort am nächsten Tag zum berüchtigten Devils Tower in Wyoming und gut 600 km weiter, über die Big Horn Mountains in die Kaldera des Yellow Stone National Parks.
Der Yellow Stone National Park beeindruckte mit seinen berühmten Naturschönheiten.
Geysiren, bunten Teichen, brodelnden Quellen und tosenden Wasserfällen.
Von hier ging es auf direktem Weg 550 km nach Salt Lake City, Utah, wo wir Sabrina und unsere Freunde aus Göppingen zum Flugplatz brachten, da sie zurück zur Arbeit mussten.
Da man schon mal da war erfüllte sich Helmut, begleitet von Mareike, einen Jugendtraum und es ging über Reno, Nevada, nach Eureka, Californien, von wo man die sprichwörtliche Traumstraße, die Kalifornia State Route 1, durch die Red Wood Forests und immer entlang der Küstenlinie Richtung Süden fuhr.
Es folgten San Francisco, ein paar Tage bei Helmut's Verwandten in Morro Bay, ein Abstecher zum Muscle Beach und Santa Monica Pier, durch den Yosemite National Park und das Death Valley, über Area 51, nach Las Vegas. Von dort zum Grand Canyon, dem Monument Valley und dem Arches National Park, und zurück, im Schneesturm über die Rockys, nach Denver, Colorado.
Insgesamt etwas über 10.000 km.